OAE/Manacorda/Faust Review – flinke Brillanz und raffinierte Pflege | Klassische Musik

hals politische Korrektheit die Seiten der Konzertprogramme infiltrierte? „Heutzutage ist es einfacher, das Stück als ‚anders‘ als einfach als ‚minderwertig‘ zu würdigen“, wurde uns in der Notiz für die Aufführung von Schumanns Violinkonzert durch das Orchestra of the Age of Enlightenment mitgeteilt, als ob Konzepte von gut und weniger Gutes ist nicht mehr erlaubt, wenn man über Musik spricht.

Sagen wir also einfach, dass Schumanns Konzert problematisch ist und dass in den 84 Jahren seit seiner Exhumierung aus den Archiven in Leipzig und seiner verspäteten Uraufführung viele Geiger versucht haben, diese Probleme zu lösen. Aber wenn es heute jemanden gibt, der zeigen kann, dass das Werk in das Pantheon der Violinkonzerte des 19. Jahrhunderts gehört, dann sicherlich Isabelle Faustder der Solist für die Aufführung des OAE war, mit Antonello Manacorda Dirigieren.

Etwas Frisches bringen… Dirigent Antonello Manacorda. Foto: Nikolaj Lund

Faust hat es jedenfalls versucht. Wie immer war ihr Spiel ein Wunderwerk flinker Brillanz, das mühelos durch das Dickicht der Figuration navigierte, auf das Schumanns Geigenspiel oft zurückgreift, und das Beste aus der berührenden Einfachheit des langsamen Satzes des Konzerts machte. Aber sie konnte nichts tun, um die weitläufigen Wiederholungen im ersten und letzten Satz oder ihren schieren Mangel an thematischer Vielfalt zu mildern, trotz all ihrer Bemühungen, sie zu vergolden.

Ebenso bemühte sich Manacorda, den routinierten Orchesterbegleitungen Leben einzuhauchen. Gleich zu Beginn des Konzerts hatte er mit seinem raffinierten, fast verstohlenen Anzünden von Mendelssohns Hebriden-Ouvertüre seine Sorgfalt für Texturen demonstriert, und nach dem Konzert widmete er die gleiche Aufmerksamkeit den Details von Schumanns Zweiter Symphonie, ohne jemals etwas davon zu opfern seine Energie, Ausgelassenheit oder lyrische Intensität – gespielt auf Darmsaiten, mit minimalem Vibrato, war der Anfang des Adagios atemberaubend schön.

Manacorda ist offenbar als möglicher Nachfolger von Antonio Pappano am Royal Opera House im Gespräch; Auf diesem Beweis ist er sicherlich ein Dirigent, der selbst der vertrautesten Musik etwas Frisches verleiht.

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