Briefe Encounter Review – funkelnde Wiederbelebung von Emma Rices verbotener Romanze | Theater

Emma Rices geschätzte Adaption von David Leans Filmklassiker Brief Encounter aus dem Jahr 1945, der Elemente des Noël Coward-Einakters Still Life vereinte, wurde 2008 von Kneehigh uraufgeführt und für seine Innovationskraft weithin gelobt. Dreizehn Jahre später gelingt es in einer neuen Produktion von Robert Kirby für The Watermill Theatre, genauso fesselnd zu sein.

Nach einem zufälligen Treffen im Bahnhofscafé verlieben sich die angesehene Hausfrau Laura und der örtliche Arzt Alec in eine leidenschaftliche, verbotene Liebe. Beide sind verheiratet, doch keiner kann die Chemie leugnen. „Du könntest nie langweilig sein“, sagt Alec gebannt. Mitreißend gespielt von Laura Lake Adebisi und Callum McIntyre, verwurzeln wir trotz ihrer Untreue für ihre elektrische Partnerschaft.

In dieser funkelnden Wiederbelebung fühlt sich die Liebe des Paares dringend und allumfassend an. Ihre gestohlene gemeinsame Zeit vergeht schnell, aber jeder Moment wird genossen. Sie bitten darum, dass der Erfrischungsraum „ein paar Minuten länger“ geöffnet bleibt. Die Tage zwischen ihren wöchentlichen Treffen fühlen sich mühsam und langsam an. In den Szenen, die Laura mit ihrem Mann Fred (Charles Angiama) teilt, untermalt das Geräusch einer gemächlich tickenden Uhr ihr Gespräch, während ihre Zeit mit Alec von wildromantischer Musik live auf Geigen begleitet wird. Der Kontrast zwischen den Beziehungen ist stark.

Voller Persönlichkeit … Kate Milner-Evans als Myrtle Bagot und Hanna Khogali als Beryl. Foto: Pamela Raith

In Kirbys Produktion sieht alles poliert aus. Die Nebendarsteller wechseln nahtlos zwischen Charakteren, Kostümen und verschiedenen Instrumenten. Kate Milner-Evans’ Myrtle Bagot strotzt nur so vor Persönlichkeit, als sie Tassen Tee für einen komödiantischen Effekt einschenkt.

Auch die Lieder von Coward wirken wie eine natürliche Erweiterung des gesprochenen Dramas. Hanna Khogalis Interpretation von Mad About the Boy als schwindelerregende Beryl ist ein Wunder – ihre hohen Töne beeindruckend, aber nie zu auffällig.

Inszeniert in einem besonders eleganten, von Harry Pizzey entworfenen Bewegungsset, wird die Welt der 1930er Jahre anmutig lebendig. Wenn in den letzten Momenten des Stücks ein durchscheinender Vorhang, der unvergessene Erinnerungen widerspiegelt, zwischen den Liebenden gezogen wird, ist das wirklich bewegend. Diese kurze Begegnung vergisst man nicht so schnell.

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