Musicals haben einen außergewöhnlichen Moment – ​​aber klassische Theaterstücke verschwinden von den britischen Bühnen | Theater

Dbegeisterter Hase hat diese Woche gestritten dass Musicals das Wachstum von heterosexuellen Theaterstücken im West End ersticken. Ich habe etwas Verständnis für seinen Standpunkt, aber es ist einer, der jederzeit in den letzten zwei Jahrzehnten hätte gemacht werden können, in denen es nie weniger als 25 Tune-and-Toe-Shows im kommerziellen Bereich gegeben hat. Merkwürdig ist Hares Timing, da derzeit drei Londoner Theater, die traditionell mit heterosexuellen Theaterstücken in Verbindung gebracht werden, ganz außergewöhnliche Musicals beherbergen.

Hase greift an Oklahoma!‘s Besetzung des wunderschönen Wyndham’s Theatre. Regisseur Daniel Fish hat jedoch genau das getan, was die besten Regisseure klassischer Theaterstücke seit Ewigkeiten tun: Er gibt uns eine neue Perspektive auf ein bekanntes Werk, ohne (na ja, fast ohne) den Text zu verändern. Anstelle der üblichen Gung-Ho-Hymne an das ländliche Amerika bekommen wir eine dunkle, verstörende Studie über die Viktimisierung des Außenseiters – in diesem Fall Jud Fry – durch eine kleine, selbstbezogene Gemeinschaft.

Nicholas Hytners Inszenierung von Guys and Dolls im Bridge Theatre rechtfertigt derweil gleichermaßen die Kolonisierung eines Raums, der normalerweise Theaterstücken vorbehalten ist. Seine immersive Inszenierung verwandelt Damon Runyons bunte Fabel in ein rastloses urbanes Kaleidoskop. Das Set von Bunny Christie entspricht sogar dem Witz von Frank Loessers Texten und dem Buch von Abe Burrows: Wenn zum Beispiel die ewig verlobte Miss Adelaide versucht, sich zu entscheiden, ob sie ihren Freund loswerden soll oder nicht, wechseln die neonbeleuchteten Straßenschilder blendend zwischen Walk und Don’ t Gehen.

Cedric Neal, auf dem Tisch stehend, in Guys and Dolls, im Bridge Theatre. Foto: Manuel Harlan

Auch wenn ich ein paar Vorbehalte gegen Rebecca Frecknalls Inszenierung habe Kabarett at the Playhouse – das den Punkt verfehlt, dass der Conférencier sich erst allmählich von einem einschmeichelnden Gastgeber („Willkommen!

Wo ich Hare zustimme, ist sein Hunger nach neuer Arbeit. Aber die Zukunft ist nicht ganz düster. Spielt vorbei Jack Thorne, James Graham Und Debora Bruce stehen kurz vor der Eröffnung im National. Peter Morgan ist großartig Patrioten, der sich mit dem Niedergang eines russischen Oligarchen und dem Aufstieg Wladimir Putins befasst, wechselt in Kürze von der Almeida ins West End. Und während wir sehnsüchtig auf die Ankunft von A Little Life im Harold Pinter Theatre warten, stehen neue Stücke in Aussicht Jack Thorne (wieder) im Donmar, Ryan Calais Cameron am Brennofen u Timberlake Wertenbaker in der Jermynstr. Und das ist nur in London.

Wenn ich die Ökologie des britischen Theaters betrachte, ist meine wirkliche Sorge das virtuelle Verschwinden der Klassiker sowohl in London als auch in den Regionen. Als ich mir eine Theaterzeitschrift für September 1966 ansah, bemerkte ich, dass man im Old Vic Stücke von Shakespeare, Congreve, Pinero und O’Casey finden konnte; Europäische Arbeit von Dürrenmatt, Duras und Mrożek im Aldwych; Alfred Jarrys Ubu Roi am königlichen Hof; und Stücke von Shaw und Wilde im West End. Heute sieht das nach unermesslichem Reichtum aus. Während David Hare sich Sorgen über die ungesunde Dominanz des Musicals macht, mache ich mir noch mehr Sorgen über die Idee eines Theaters, das von seiner Vergangenheit und dem Besten des zeitgenössischen Europas abgeschnitten ist.

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