Küchenchefin Cristina Martinez hat einen James Beard Award gewonnen und ist in „Chef’s Table“ aufgetreten. Aber sie sagt, ihre größte Errungenschaft sei es gewesen, häuslicher Gewalt zu entkommen.

• Nachdem Cristina Martinez in einem instabilen Zuhause aufgewachsen war, fand sie sich in einer missbräuchlichen Ehe wieder.
• Sie traf die schwierige Entscheidung zu gehen und in die USA auszuwandern, wo sie eine preisgekrönte Köchin wurde.
• Dieser Artikel ist Teil von „Me, First“, einer Serie über erfolgreiche Frauen, die ihre Leidenschaften und ihr Wohlbefinden priorisieren.

Christina Martínez ist Köchin, Restaurantbesitzerin, Einwanderungsaktivistin und Mutter. Jetzt setzt sie sich für Opfer häuslicher Gewalt ein.

Der Besitzer von Südphilly Barbacoa hat eine lange Liste von Errungenschaften angehäuft, die auf erscheinen Listen der besten Restaurantslandete eine Episode von Netflix ‘„Chef’s Table“ und, zuletzt, gewann einen James Beard Award. Aber als sie nach den wichtigsten Momenten in ihrem Leben gefragt wurde, entschied sich die gebürtige Mexikanerin, über ihre Entscheidungen zu sprechen, sich aus missbräuchlichen Situationen zu befreien.

„Ich glaube, dass eines der größten Talente, die ich als Frau hatte, dieser sechste Sinn ist“, sagte Martinez in einem aus dem Spanischen übersetzten Interview mit Insider.

Für Martinez, 52, waren die stärksten Momente ihres Lebens, auf ihre Intuition zu hören. Sie sagte, das Bauchgefühl, zu wissen, wann sie gehen sollte, habe sie im Alter von 17 Jahren aus dem Haus ihrer Eltern und dann aus dem Haus ihres Mannes getrieben, um in die USA zu kommen. Beide Entscheidungen blieben nicht folgenlos.

Aufgewachsen in einer Kultur des Schweigens über Missbrauch

Martinez wuchs in Capulhuac, Mexiko, auf, wo sie mit ihrer Mutter, ihrem Vater und vier Geschwistern lebte, bis sie im Alter von 17 Jahren heiratete. Dort lernte sie, wie man Barbacoa zubereitet, das Gericht aus langsam gegartem Lamm, das sie zum kulinarischen Star gemacht hat.

Sie sagte, sie habe viele glückliche Erinnerungen an ihren Vater, einschließlich seiner Liebe zur Zubereitung von Barbacoa, fügte aber hinzu, dass es dunkle Momente gegeben habe.

„Mein Vater war Alkoholiker und ich hatte jedes Mal das Gefühl, dass er mich belästigen würde, wenn er trank“, sagte Martinez. “Ich war immer auf der Hut, wenn er getrunken und getrunken hat.”

Als Kind sagte Martinez, sie habe das Gefühl, niemanden zu haben, an den sie sich wenden könne. Ihre Mutter fand die verbale Belästigung normal, sagte sie, und das Umfeld, in dem sie aufwuchs, war geprägt von Scham und Schweigen, wenn es um Missbrauch ging. Sie könne “solche Dinge, die so zart und tief sind, dass sie weh tun, nicht einmal mit meinen Schwestern teilen”, sagte sie und fügte hinzu: “Ich wusste nicht, wie meine Schwestern oder meine Mutter reagieren würden.”

Ich bin immer noch stark. Ich kämpfe immer noch dafür, dass diese Dinge anderen Familien nicht passieren.

Als sie einen Mann kennenlernte, der sie nach nur 15 Tagen bat, ihn zu heiraten, sah sie darin die perfekte Gelegenheit, sich aus dem Haus ihres Vaters zurückzuziehen. Leider, sagte sie, habe sie nicht aufgehört, die Konsequenzen abzuwägen.

Martinez sagte, ihr erster Ehemann, der ebenfalls Opfer von Kindesmissbrauch wurde, sei ihr gegenüber schließlich körperlich gewalttätig geworden, was einen Kreislauf des Missbrauchs fortsetzte, der ihr das Gefühl gab, gefangen zu sein, als wäre sie in einem Gefängnis. Der Missbrauch dauerte fast 15 Jahre, da das Paar vier gemeinsame Kinder hatte.

„Ich konnte nicht zu meiner Mutter gehen. Ich hatte keine Freunde, denen ich sagen konnte, was ich mit meinem Partner durchmachte“, sagte sie. “Die Aggression nahm auch bis zu dem Punkt zu, an dem ich zu diesem sechsten Sinn zurückkehrte, in dem ich sah, dass ich im Rollstuhl landen würde, gelähmt oder bettlägerig wäre, wenn ich dort bleiben würde.”

Eine schwierige Entscheidung, die Heimat zu verlassen

Um 2006 beschloss Martinez, den Sprung zu wagen und in die USA zu ziehen. Dort arbeitete sie als Tellerwäscherin und Konditorin, damit sie ihrer Tochter Carla Geld nach Hause schicken konnte, um das Internat zu bezahlen und ihr zu helfen, dem Missbrauchsmuster zu entkommen, in dem sie selbst gefangen war.

Die Entscheidung von Martinez, Mexiko zu verlassen, war nicht ohne Preis. Da sie nicht in den USA leben darf, kann sie nicht in das Land zurückkehren und hat drei ihrer Kinder seit mehr als 10 Jahren nicht mehr gesehen. (Der vierte kam 2012 zu ihr nach Philadelphia, starb aber zwei Jahre später.) Carla ist jetzt Krankenschwester in der Notaufnahme und ihr wurde viermal ein Visum verweigert, um ihre Mutter zu besuchen.

Nachdem sie aufgrund ihres Einwanderungsstatus ihren Job als Konditorin verloren hatte, begann Martinez in ihrer Wohnung mit ihrem Mann Benjamin Miller, den sie bei der Arbeit kennengelernt hatte, Barbacoa und Consommé zu kochen. Auf „Chef’s Table“ sagte das Paar, dass sie damit begonnen hätten, das Gericht am Sonntagmorgen von zu Hause aus zu verkaufen.

„Die Leute kamen in die Wohnung, um etwas zu essen und sich wie zu Hause zu fühlen“, sagte Martinez den Filmemachern. “Sie waren Einwanderer wie ich.”

Als das Paar South Philly Barbacoa in ein Restaurant verwandelte, begann es, die Aufmerksamkeit der Medien zu erregen. 2017 erhielt Martinez ihre erste Nominierung für den James Beard Award als beste Köchin, Mid-Atlantic. Sie gewann den Preis letzten Monat.

Der Küchenchef ist seit 10 Jahren glücklich mit Miller verheiratet und das Paar eröffnete 2020 ein zweites Restaurant in Philadelphia, Casa Mexico.

Sprechen Sie darüber, den Kreislauf zu durchbrechen

Martinez ist ein leidenschaftlicher Verfechter von Einwanderern, die nicht in den USA leben dürfen. Sie erzählte ihre Geschichte weiter ein spanischsprachiger Podcast für Univisionund gründete zusammen mit Miller die Volksallianz für die Rechte undokumentierter Arbeiter, die fordert Amnestie für Arbeiter und hat Bedürftigen während der Pandemie kostenlose Mahlzeiten zur Verfügung gestellt.

Es war schwieriger, über Missbrauch zu sprechen. Martinez sagte, ihre beiden Söhne in Mexiko hätten den Zyklus, mit dem sie aufgewachsen sei, weiter fortgesetzt. Einer missbrauche seinen Partner körperlich, sagte sie und fügte hinzu, dass der andere süchtig nach Crack-Kokain sei.

„Ich bin eine Mutter, die nicht möchte, dass ihre Enkelin mit einem Mann wie meinem Sohn zusammenlebt“, sagte sie.

Sie sagte, sie öffne sich zum ersten Mal über ihre Erfahrungen, weil sie wollte, dass die Menschen die Herausforderungen verstehen, den Kreislauf zu durchbrechen.

„Die Tatsache, dass meine Kinder nicht so bewusst sind, besiegt mich nicht“, sagte sie. „Im Gegenteil, es gibt mir mehr Kraft, denn in dem Moment, in dem ich alles teile, wissen sie, obwohl sie mich weit weg sehen, dass es mir gut geht.“

Letztendlich, sagte sie, sei es die beste Entscheidung gewesen, sich selbst zu vertrauen und Mexiko zu verlassen. In der Zwischenzeit möchte sie, dass ihre Kinder sehen, dass sie ein sicherer Hafen für sie ist und bleiben wird, wenn sie sich auf sie stützen. Und sie hofft, dass ihre Geschichte jedem als Beispiel dient, der sich damit auseinandersetzt, auf seine Intuition zu hören.

„Ich bin immer noch stark“, sagte sie. „Ich kämpfe immer noch dafür, dass diese Dinge anderen Familien nicht passieren.“

Jeder, der von Missbrauch betroffen ist und Unterstützung benötigt, kann sich an die National Domestic Violence Hotline (1-800-799-7233) wenden. Fürsprecher sind rund um die Uhr verfügbar und können auch per Live-Chat erreicht werden thehotline.org oder per SMS „START“ an 88788 oder „LIEBE IST” bis 22522.

source site-18