Love Parade-Katastrophe: Deutsches Gericht beendet Gerichtsverfahren wegen Todesfällen im Jahr 2010

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Am Ort der Katastrophe 2010 steht ein Denkmal für die Opfer

Ein deutsches Gericht hat den Prozess gegen drei Techno-Musik-Promotoren, denen Totschlag vorgeworfen wird, bei einer Veranstaltung beendet, bei der 2010 21 Menschen bei einem Ansturm ums Leben kamen.

Die Opfer wurden zu Tode niedergeschlagen oder erstickt, als beim Love Festival in der westlichen Stadt Duisburg in einem überfüllten Tunnel Panik ausbrach.

Sieben weitere Angeklagte wurden im vergangenen Jahr freigesprochen.

Richter sagten, dass Coronavirus-Bordsteine ​​Verurteilungen für die letzten drei unwahrscheinlich machten, bevor die Frist im Juli ablief.

Die Entscheidung, den Prozess zu beenden, war erwartet worden.

Im vergangenen Monat hatten die Richter gewarnt, dass Einschränkungen wie soziale Distanzierung "eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit für die Klärung der Vorwürfe auf eine Weise bedeuten, die zu einer Verurteilung führen würde".

Neben den 21 Todesfällen wurden bei der Stampede mehr als 600 Menschen verletzt.

  • Augenzeugenberichte über den Ansturm

Vier Mitarbeiter der Eventfirma Lopavent und sechs Stadtbeamte wurden 2017 wegen fahrlässigen Totschlags und Körperverletzung vor Gericht gestellt – was sie bestritten hatten.

Die Staatsanwälte machten geltend, dass bei der Planung und Genehmigung der Veranstaltung schwerwiegende Fehler aufgetreten seien und die Sicherheitsmaßnahmen unzureichend gewesen seien. Die Verteidigung sagte, viele Faktoren hätten zur Tragödie beigetragen.

Polizeiradios funktionierten nicht richtig, und als sich der Andrang entwickelte, diskutierten Polizei und Feuerwehr keine Rettungsstrategie mit den Veranstaltern.

Die Anklage gegen sieben der Angeklagten wurde im Februar 2019 fallen gelassen. Die Staatsanwaltschaft argumentierte, dass bei so vielen Angeklagten die individuellen Schuldniveaus schwer einzuschätzen seien.

Alle Urteile mussten bis Juli 2020 gefällt werden, um in den 10-Jahres-Zeitraum der Verjährungsfrist zu fallen.

An der Love Parade 2010 nahmen rund eine Million Menschen teil. Nach dem Tod beschlossen die Organisatoren, keinen weiteren abzuhalten.

Die Veranstaltung begann 1989 als spontane Party in Berlin, bevor sie zu einer regelmäßigen Pilgerreise für Millionen von Techno-Fans wurde.