The Boys Are Kissing Review – Familiensatire mit einem kühnen engelhaften Twist | Theater

TZwei Paare reißen ihre Differenzen aus, nachdem ihre neunjährigen Söhne in der Schule beim Küssen gesehen wurden. Das heterosexuelle Paar Sarah und Matt (Amy McAllister und Philip Correia) gibt vor, aufgeschlossen zu sein, impliziert aber, dass der Sohn des lesbischen Paares, Amira und Chloe (Seyan Sarvan und Eleanor Wyld), es initiiert haben muss. „Ist dir klar, dass du unser Kind im Wesentlichen beschuldigst, eine Art Sexplage zu sein?“ Amira schießt zurück.

Mit diesem ersten Showdown Zak Zarafschan‘s Debüt scheint in die Tradition explosiver Familiensatiren zu treten, in denen sich Eltern um ihre Kinder prügeln (von Yasmina Rezas Theaterstück God of Carnage bis Christos Tsiolkas’ Roman The Slap). Aber The Boys Are Kissing nimmt eine verrückte Wendung und führt übernatürliche Kräfte in Form von zwei schwulen Engeln (Shane Convery und Kishore Walker) ein, die auf ihrem eigenen Berg Olymp existieren, auf diese Sterblichen herabblicken und sich schelmisch in ihr Leben einmischen.

Ihre arrogante, kampflustige Welt (mit glitzernder New Romantics-Kleidung und 1970er-David-Bowie-Make-up) fängt die engstirnige moralische Panik einer Kleinstadt ab, die in der WhatsApp-Gruppe einer Mutter wegen des Kusses und der integrativen Bilderbücher, die Amira der Schule spendet, ausgelöst wurde. Die Die Probleme von play reichen vom Trauma des Coming-Outs bis hin zu LGBTQ+-Kinderbüchern.

Es ist eine kühne Richtung – fantastisch weit hergeholt und im Großen und Ganzen entzückend. Die Engel sehen in ihren Gesangs- und Tanznummern wie RuPauls glamouröse Lippensynchronisierer aus und unterbrechen das menschliche Drama nicht so sehr, sondern führen es in mehreren amüsanten und Schlüsselszenen.

Während das Stück jede Menge Chuzpe und Charme hat, ist es nicht ohne Schluckauf. Die Produktion von Lisa Spirling ist gut aufgeführt, aber voller Probleme und schleppend im Tempo. Es verfällt ins Erzählen, ja sogar ins Predigen, mit ernsthaften Auseinandersetzungen um Toleranz, und der Ton wechselt schrill von sprudelnder Satire und Farce zu vereinfachender Didaktik. Das gilt besonders in der langgezogenen Schlussphase.

Aber es ist schwer, dies gegen ein Stück zu halten, das in seiner Form so abenteuerlich und damit so unterhaltsam ist. Zarafshan hat mutiges Talent und dieses Debüt ist eine aufregende Entdeckung.

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