Underwood Lane Review – John Byrnes Rock’n’Roll-Musical hat reines Herz | Theater

John Byrne ist kein Dramatiker, den man mit Jukebox-Musicals in Verbindung bringt. Der Slab-Boys-Autor, der als Maler in einer Retrospektive im Glasgower Kelvingrove gefeiert wird, hatte schon immer einen volkstümlichen Touch. In seinen TV-Serien Tutti Frutti und Your Cheatin’ Heart machte er auch viel von seiner Liebe zu populären Liedern. Aber noch nie hat er Musik so zentral platziert wie in der Underwood Lane.

Andy Arnolds Vollgas-Inszenierung wird nicht als solche in Rechnung gestellt, aber dem Jukebox-Musical kommt es am nächsten. Es hat nicht nur seinen Namen von der Paisley Street, wo Byrnes jugendlicher Kumpel Gerry Rafferty aufwuchs, bevor er mit Baker Street und Stuck in the Middle With You berühmt wurde. Es ist auch so, dass es in seiner luftigen Geschichte einer Skiffle-Band aus den 60ern, die an den Rändern der großen Zeit herumfährt, die gleiche leicht gezeichnete Atmosphäre hat wie manch ein Mitsing-Publikum.

Mehr noch, es hat die Songs. Das Hauptvergnügen in Underwood Lane sind die historischen Hits. Mit angemessen sparsamen und schroffen Arrangements von Hilary Brooks schöpfen sie aus dieser unschuldigen Zeit, als Tin Pan Alley mit Rock’n’Roll verschmolz.

Top of the Pops … Marc McMillan als Dessie in Underwood Lane. Foto: Eoin Carey

Wenn Three Steps to Heaven und That’s Amore in der ersten Hälfte gut ankommen, sind Will You Still Love Me Tomorrow, You’ve Lost That Lovin’ Feelin’ und I’ve Been Loving You Too Long nacheinander Highlights Intervall. Die Schauspieler-Musiker reiten die Melodien mit reinem Herzen, ihre Harmonien süß und ihr Spiel knackig.

Dieser emotionale Input ist genau das, was benötigt wird, um ein Drehbuch auszugleichen, das über seine gewichtigeren Themen gleitet. Nehmen Sie Marc McMillan als Dessie Devlin, das ehrgeizigste Mitglied der Band. Er hat nur die dürftigsten Dialoge, um ihn durch zwei Beerdigungen, eine romantische Trennung und den Verlust eines Kindes zu stützen. Er schneidet gut ab, aber Byrnes schwarzer Humor kann unterschwellig erscheinen, während sein faszinierendes Thema über die Nachkriegsmischung von Katholiken und Protestanten an der Westküste Schottlands weitgehend verborgen bleibt.

Die Inszenierung hat allerdings auch lustige Wendungen, die zu den vielen witzigen Zeilen passen – sei es Simon Donaldson als rauflustiger Roadie oder George Drennan als unflätigiger Priester – und ergibt eine leichte, aber fröhliche Sommerunterhaltung.

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